Synthese
von Eisensulfid aus den Elementen, Standardbildungsenthalpie
Aufgabenstellung:
Ermittle
die Standardreaktionsenthalpie in der Reaktion von Eisen und
Schwefel.
Material:
- Sicht-Kalorimeter (Kalorimetergefäß mit Silikonstopfen und Quarzreagenzglas,
Spezialtrichter, Silberstahlnadel, Magnetrührstäbchen, Winkelstativ) - 1/10-Grad-Thermometer oder elektronische Temperaturmessung
- Brenner und Anzünder
- destilliertes Wasser bei Raumtemperatur
- Messzylinder 50ml
- Analysenwaage
- Wägepapier
- Schwefelpulver
- Spatel
- Reibschale mit Pistill
- Vorratsflaschen für Reaktionsmischung
- Vorratsflasche für Reaktionsprodukt Eisensulfid
- PE-Trichter
- Eisenpulver durch Reduktion hergestellt
- Schutzbrillen
- Pipette
- Trichter
- Feuerfeste Unterlage
Anderes:
- Muffe
- Klammer
- Stoppuhr
- Verdünnte Salzsäure
Chemikalien:
Eisen
(Fe)
Ordnungszahl:
26 (Metall)
H:
keine H-Sätze
P:
keine P-Sätze
Leichtentzündlich
(F)
(Pulver)
R:
11 (Pulver)
S: 53-45-60-61
(Pulver)
|
Schwefel (S)
Ordnungszahl: 16
(Nichtmetall)
Achtung
H:
315
P:
302+352
Reizend
(Xi)
R:
38
S:
(2)-46
|
Eisen(II)-sulfid
(FeS)
Achtung
H:
400
P:
273
R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
|
Versuchsaufbau:
Einen
großen Tisch leer räumen und alle benötigten Materialien darauf
bereitlegen. Die Apparatur nach der Abbildung entsprechend aufbauen
und auf eine feuerfeste Unterlage stellen.
Versuchsdurchführung:
Das
Sicht-Kalorimeter aufbauen.
(1) - (2) 50 ml destilliertes Wasser von Raumtemperatur im Messzylinder abmessen und bei abgehobenem Stopfen in das Kalorimetergefäß geben.
(3) Das Sicht-Kalorimeter auf auf den Magnetrührer stellen, auf mittlere Umdrehungszahl einstellen und einschalten. Möglichst früh die Messapparatur einschalten und gegebenenfalls den Nullabgleich vorbereiten (bei einer elektronischer Temperaturmessung).
(1) - (2) 50 ml destilliertes Wasser von Raumtemperatur im Messzylinder abmessen und bei abgehobenem Stopfen in das Kalorimetergefäß geben.
(3) Das Sicht-Kalorimeter auf auf den Magnetrührer stellen, auf mittlere Umdrehungszahl einstellen und einschalten. Möglichst früh die Messapparatur einschalten und gegebenenfalls den Nullabgleich vorbereiten (bei einer elektronischer Temperaturmessung).
(4) Eine
stöchiometrische Mischung wird hergestellt durch die Vermischung von
5,58g Eisenpulver (1/10 mol) und 3,21g Schwefel (1/10 mol) in der
Reibschale ; dieser Vorgang muss einige Minuten lang sehr sorgfältig
ausgeführt werden, damit alle Schwefelknöllchen verrieben werden.
(5) Von dieser Mischung genau 2,20g (1/40 mol) auf einem Wägepapier abwiegen und dann komplett über den Spezialtrichter in das Quarzreagenzglas geben.
(6) Den Rest der Mischung in Vorratsflaschen gegeben. Nun den Spezialtrichter vom Quarzreagenzglas entfernen.
(5) Von dieser Mischung genau 2,20g (1/40 mol) auf einem Wägepapier abwiegen und dann komplett über den Spezialtrichter in das Quarzreagenzglas geben.
(6) Den Rest der Mischung in Vorratsflaschen gegeben. Nun den Spezialtrichter vom Quarzreagenzglas entfernen.
(7) Ausgangstemperatur
des Thermometers, welches sich im Kalorimetergefäß befindet, auf
1/10 Grad genau ablesen und notieren.
Danach
den Brenner auf rauschende Flamme stellen.
(8) - (9) In der Flamme die Silberstahlnadel vom Ende her 2 cm weit auf helle Rotglut bringen und anschließend möglichst schnell in die Reaktionsmischung im Quarzreagenzglas stecken. Gleichzeitig Stoppuhr starten und nach etwa 100 Sekunden die, durch die Reaktion erreichte, Maximaltemperatur auf 1/10 Grad genau ablesen und notieren. (Erwartete Temperaturdifferenz = 9,5 ± 0,1 K)
(8) - (9) In der Flamme die Silberstahlnadel vom Ende her 2 cm weit auf helle Rotglut bringen und anschließend möglichst schnell in die Reaktionsmischung im Quarzreagenzglas stecken. Gleichzeitig Stoppuhr starten und nach etwa 100 Sekunden die, durch die Reaktion erreichte, Maximaltemperatur auf 1/10 Grad genau ablesen und notieren. (Erwartete Temperaturdifferenz = 9,5 ± 0,1 K)
Magnetrührer
und gegebenenfalls elektronische Temperaturmessung abschalten.
Nachbereitung:
(2) |
(1) |
(2) |
(3) |
(4) |
(5) |
(7) |
(6) |
(9) |
(8) |
Nachbereitung:
Das
Eisensulfid in eine Vorratsflasche geben. Die Reste im
Quarzreagenzglas mit verdünnter Salzsäure 1 Stunde lang einweichen
(unter einem Abzug!). Salzsäure im Reagenzglas weiter verdünnen und
dann in den Ausguss leeren. Quarzreagenzglas mit Bürste und Wasser
ausspülen und Kalorimeterwasser in den Ausguss geben.
Beobachtung:
1.
Versuch (Fehlversuch):
Beim 1.
Versuch betrug die Ausgangstemperatur 20,1°C. Durch das Erhitzen der
Silberstahlnadel in der rauschenden Flamme des Brenners beginnt diese
zu glühen, bis sie schließlich eine helle Rotglut erreicht. Bei dem
Versuch, das Schwefel-Eisen-Gemisch (welches vor dem Versuch
gelb-grau gefärbt ist) damit zu entzünden, reagiert leider nur der
Teil der Mischung, der direkt mit der Nadel in Berührung kommt, mit
dem glühenden Teil der Nadel und bildet eine dunkelgrau bis schwarze
Schicht um diese. Die Maximaltemperatur nach 100 sec beträgt 20,3°C.
2.Versuch:
Beim 2.
Versuch betrug die Ausgangstemperatur 20,3°C. Es wird vorgegangen
wie bei Versuch 1. Nachdem die Entzündung der
Schwefel-Eisen-Mischung, durch die glühenden Silberstahlnadeln,
erfolgt ist, läuft die Reaktion ab. Die Mischung beginnt zu glühen
und die Glühfront zieht sich durch das ganze Gemisch durch, wodurch
die Temperatur rasend schnell steigt. Währenddessen kann man ein
leises Zischen hören. Nach 100 sec ist eine Temperatur von 32,1°C
erreicht, danach steigt die Temperatur immer noch. Das entstandene
Eisensulfid ist eine graue bis schwarze spröde Masse. Die
Silberstahlnadel steckt in der Masse fest.
Fehlerbesprechung:
1.Versuch:
Während
des ersten Versuches gelang keine ausreichende Erhitzung der
Silberstahlnadel.
In Folge
dessen, konnte die Schwefel-Eisen-Mischung nicht komplett zur
Reaktion gebracht werden. Grund für die unzureichende Erhitzung war
der verwendete Brenner, welcher keine richtige rauschende Flamme
erzeugte.
2.Versuch:
Für den
2. Versuch wurde ein neuer Brenner mit starker rauschender Flamme
eingesetzt. Nun gelang eine ausreichende Erhitzung der
Silberstahlnadel und die Mischung konnte vollständig zur Reaktion
gebracht werden. Das Reaktionsprodukt kann normalerweise als Ganzes
an der Silberstahlnadel aus dem Quarzreagenzglas gezogen werden.
Während dieses Versuches gelang dies jedoch nicht. Die Ursache dafür
könnten Verschmutzungen der Reagenzglaswände gewesen sein. Zudem
hätte die Maximaltemperatur nach 100 sec erreicht sein sollen und
danach langsam wieder sinken sollen. Allerdings stieg die Temperatur
nach 100 sec weiter an. Durch das Missverständnis der
Versuchsanleitung, wurde auch der Magnetrührer vergessen. Bei
korrekter Durchführung des obigen Experiments muss die gesamte
Kalorimeterapparatur auf diesem platziert werden. Der Rührfisch wird
in das destillierte Wasser gegeben und der Magnetrührer auf mittlere
Umdrehungszahl eingestellt. Während des Versuches wird die frei
werdende Thermische Energie an das Wasser im Kalorimeter abgegeben.
Dadurch, dass dieses durch den Rührfisch permanent und gleichmäßig
umgewälzt wird und somit das Wasser erhöhter Temperatur mit dem
Wasser niedrigerer Temperatur vermengt wird, kann eine konstante
Wassertemperatur erreicht werden. Dessen Temperatur steigt und wird
durch das Thermometer gemessen.
Auswertung:
Es
handelt sich hier um eine exotherme Reaktion, was durch die
ausbreitende Glühfront belegt wird.
Q
= m·c·ΔT
Q=
500g·4,19 J/(g · K)· (32,1-20,3 K)
Q=
500g·4,19 J/(g · K)· (11,8 K)
Q=
24721 J
Bei
der Reaktion von 5,58g Schwefel und 3,21g Eisen wird eine Wärmemenge
von 24,721 kJ frei.
Und das Ergebnis der Rechnung:
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